rezept zur gruppenbildung ;)

Man nehme:

Ein gemeinsames Ziel
Eine sportliche Betätigung wäre gut (dagegen kann keiner was haben), gerne auch mit spirituellem Hintergrund. Den kann man zur Not auch nachträglich einbauen. Ein Mix aus Spiritualität, verschiedener Meditationsformen usw.
Etwas aus dem Kampfkunst-Bereich wäre bestens dafür geeignet.
Zur Zeit fliegen die Leute auf solchen östlichen Kram.
Das Ganze dann ein bisschen mystisch verpacken und

füge einen oder zwei Lehrer hinzu,
mit Ahnung von der Materie, einer  charismatische Ausstrahlung, gutes Aussehen ist von Vorteil,

und – ganz wichtig! – Menschen
die etwas suchen. Wonach, wissen sie selber noch nicht. Man kann sie später noch öfter drauf hinweisen.

Nach einiger Zeit des Beschnupperns und gemeinsamen Trainierens bilde man einen Inneren Kreis: Eine noch überschaubare Gruppe von ca. 5-10 Personen aus ausgesuchten Mitgliedern, die nichts hinterfragen und begeisterungsfähig sind.

Lernfreude wird vorausgesetzt, damit diese Leute auch als Kursleiter eingesetzt werden können. Unentgeltlich versteht sich. Das erhöht das Selbstbewusstsein des Einzelnen und stärkt den Zusammenhalt aller.

 Wie sollten die zukünftigen Gruppenmitglieder gestrickt sein?

  • Ein aktives Familienleben/Freunde/Hobbys stören.
  • Auch Fernsehen, Musik hören würde sich störend auf den Einzelnen auswirken. Das wiederum würde das Gruppengefühl stören.
  • Ein irgendwie gestörtes Verhältnis zum sozialen Umfeld wäre von Nutzen.
  • Unerlässlich ist eine masochistische Ader.
  • Ebenso eine hohe Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung.
  • Unbedingte Vorraussetzung sind: Gehorsam und Zeit.
    Ersteres lernt man.
    Hat man letzteres nicht, muss man eben Prioritäten setzen.

wie funktioniert eine gruppe?

Zunächst einmal ist es natürlich für jedes Gruppenmitglied Pflicht, an allen Kursen und Workshops teilzunehmen! Man ist ja schließlich ein Vorbild.
Selbstverständlich muss man die Kurse und den monatlichen Mitgliedsbeitrag bezahlen.
Der Lehrer will ja auch leben.
Außerdem will man ja auch weiterkommen.

Auch wäre es von Vorteil, wenn Gruppenmitglieder vor Verantwortung nicht zurückschrecken, Kämpfer sind. Die Gruppe steht ja hinter einem und hilft.

Gerne wird das durch einen spirituellen Überbau zementiert. Man könnte sie „Krieger des Lichts“ nennen, sie dazu ermuntern, Licht in die Welt zu bringen, und ähnlich hehre Ziele, die an das Verantwortungsgefühl des Einzelnen und somit auch der Gruppe apellieren. Gerne übernimmt das der Lehrer bzw. der Trainer bzw. der Guru.

Meist recht eindringlich unter Zuhilfenahme von Zuckerbrot und Peitsche, wobei es hilfreich ist, solche oder ähnliche Sätze zu formulieren wie:

  • du musst durchlassen.
  • nicht mehr an irgendwas anhaften
  • das ist pures ego.
  • das ist deine/unsere prüfung.
  • willst du kein licht in die welt bringen?
  • schalt mal deinen kopf aus.
  • fühl mal.
  • dein gefühl ist nicht richtig.
  • erkenne mal die zeichen.
  • das ist der angriff (der „anderen seite“, Anm. d. Autors)
  • willst du so rumlaufen wie alle anderen da draussen?
  • Alles rechtfertigungen/hör auf, dich zu rechtfertigen
  • ich hab dich lieb.
Meldet eines der Mitglieder dennoch weiterhin und wiederholt Bedenken an, wird kurzerhand ein Gruppenmeeting einberufen, gerne auch am Wochenende oder spät abends und das Schäfchen wieder mit Hilfe von anderen lieben Gruppenmitgliedern auf Kurs gebracht.

Auch lauscht man bei diesen Sitzungen gerne den ausführlichen Vorträgen des Lehrers/Trainers/Gurus.

Natürlich wird sich das Gruppenmitglied gerne wieder in die Gruppe einfügen, findet es doch dort:

  • Geborgenheit
  • darf sich in einer Kampfkunst vervollkommnen
  • nebenbei die Welt retten
  • Verständnis
  • Zugehörigkeit
  • Kommunikation

Da nimmt es gerne in Kauf, dass die Kommunikation zwischen Gruppenmitgliedern immer beim Lehrer/Trainer/Guru landet.
Gerne sind einzelne Gruppenmitglieder dabei behilflich.

Durch diverse Versprechungen von Erleuchtung/ Seelenheil /körperliche Gesundheit (ist jeweils austauschbar) sollte man auch nicht aufschiebbare häufige Anrufe des Lehrers/Trainers/Gurus auf der Arbeitsstelle geduldig und freundlich anhören bzw. beantworten.

Eine damit verbundene Kopfwaschung ist nicht persönlich gemeint und dient der allgemeinen Kommunikation.

Auch leichte Druckausübung bei Einzelgesprächen oder inqusitionsartige Verhöre/Standpauken vom Lehrer/Trainer/Guru auch vor der Gruppe dient nur dem Seelenheil des Schäfchens.
Wobei es ruhig auch mal zu Tränen kommen darf.
Dies gehört zum Reinigungsprozess.

An Informationen erhalten die Mitglieder natürlich nur, was der Lehrer/Trainer/Guru für wichtig und richtig hält.
Dies beugt einer zu großen mentalen Überlastung vor,  um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können.