Ich bin wieder da. Mit Blusen.

Die letzten Monate sind wie im Flug vergangen.

Im Juni/Juli habe ich mit dem Gatten Urlaub in dem schönen Ort Georgiopolis auf Kreta genossen – Erholung pur!

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Nach unserer Rückkehr habe ich mir angewöhnt, nicht wie sonst mit dem Rad sondern zu Fuß zur Arbeit zu gehen. Und natürlich auch wieder zurück. Inklusive Einkauf zur abendlichen Nahrungsvorbereitung. Eine ganz neue Erfahrung, die allerdings von meinem Tag etwas mehr Zeit abknabbert. Die „neue Langsamkeit“. Sozusagen. Hat schon was meditatives…

Zudem bin ich seit April eine „Sprach- und Kulturpatin“ für eine äußerst nette Spanierin. Einmal die Woche treffen wir uns und sprechen deutsch – was auch sonst. Auch eine neue Erfahrung: ich lerne, nicht mehr wie ein Maschinengewehr loszurattern, sondern einfache und ordentliche Sätze zu bilden – willkommen in der Schulzeit. Und merke, wie schön, aber auch kompliziert unsere Sprache ist. Oder könnt ihr so aus dem Stand heraus erklären, was Reflexivpronomen sind?
UND SIE NÄHT!!! 🙂
Und will mich demnächst in das Geheimnis der Seifenmacherei mit Frittierfett einweihen. Ja, ich habe genauso geguckt wir ihr grade.

Dann gibt es noch einige Mädels, die sich seit 1 Jahr ziemlich regelmäßig monatlich treffen und leckeres Selbstgekochtes zu einem vorher festgelegten Thema mitbringen. Und natürlich verzehren und – wie soll es anders sein – reden, reden, reden…

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Und es gab schöne Theateraufführungen und Konzerte, zu denen ich unbedingt musste.

Und – schwupps! – ist der Sommer fast vorbei.

Trotz meiner Rumtanzerei auf vielen Hochzeiten  habe ich es geschafft, immer wieder zwischendurch an den Abenden einige tolle Sachen zu nähen.
Untermalt von den Hörbüchern von Erik Axl Sund, „Das Krähenmädchen“, „Narbenkind“ und „Scherbenseele“. Da ich ja mittlerweile Nutzerin unserer Stadtbücherei – äußerst praktisch – bin, finde ich dort immer was Schönes zum reinhören.

Diesen Sommer stand ich total auf Blusen! Nachdem ich meinen persönlichen Schnitt für MEINE Bluse erstellt hatte, sind nach selbigem noch diese beiden hübschen Exemplare entstanden:

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Eine in grau mit holzfarbenen Knöpfen – schick! -, eine schwarz mit weißen Pünktchen.

Einen wunderschönen Hemdenschnitt hatte ich diesen Sommer im Internet entdeckt: der Hemden-Schnitt BELLAH. Diesen Schnitt empfehle ich sehr!
Bei mir sind beide aus Jersey! Ich war erst sehr skeptisch – hab´s ja nicht so mit dem Nähen von Jersey. Aber es funktionierte wirklich gut!

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Ganz leicht tailliert und somit äußerst bequem – durchaus auch gut zu tragen bei schönstem Sommerwetter. Den Schnitt habe ich etwas verkürzt. Sonst hinge die Taille auf meinen Hüften… Dank Hofenbitzer bekomme ich auch das jetzt hin 🙂

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Dieses psychedelische Jerseystöffchen lag bereits fast 1 Jahr bei mir herum, und ich wusste nicht wirklich, was damit anzufangen. Ich hatte vor, ihn als Kleid zu verarbeiten. So vollflächig eingesetzt hätte mich das Muster aber wohl erschlagen.
Als Hemd find ich´s klasse!

Und dann schau ich mal bei RUMS rein.

Original und Fälschung.

In den letzten Monaten fand ich keine wirklich interessanten Schnitte für mich.
Und ehrlich: ich hatte auch keinen Bedarf, mir etwas Neues zu nähen – mein Schrank ist voll meiner selbst gewerkelten Hosen, Kleider und Oberteile.
Und alle werden fleißig getragen, jawoll.

Aaaaabeeer…

Ich fand im Buchhandel meine Vertrauens ein schönes Buch namens Lieblingsklamotten kopieren.
Und das machte mich extrem neugierig.

Ich erinnere an mein Debakel mit der Blusennährerei vor einigen Jahren… da passte nix wirklich. (Sie weilt übigens nicht mehr unter uns…)
Also erstmal die Blusennäherei ad Acta gelegt und ein Teilchen letztes Jahr im Second-Hand erstanden, den Kragen ratzfatz abgeschnitten, sodass nur noch der Kragensteg übrig blieb und die Ärmel auf 3/4 gekürzt. Sie ist leicht tailliert und Farbe und  Muster gefallen mir sehr.
Kurzum: ein Lieblingsteil.

Und das sollte jetze kopiert werden. Ohne es zu zerschnippeln.

Und nachdem ich ein neues Kopierrädchen geschenkt bekam – das alte war ziemlich abgenudelt – ging´s los.

Wichtig: eine weiche, etwas dickere Unterlage zum Schutz der Tischplatte drunterlegen – hilft ungemein gegen hässliche Kopierradspuren 😉

Ich habe die Bluse teilweise auf das darunter liegende Packpapier kopiert, die schwierigen Stellen – Kragen und Rückenpasse – habe ich von oben auf eine durchsichtige Folie mit Edding abgezeichnet.

Och ja. Es funktioniert ganz ordenlich.

Und hier ist der Prototyp.

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Und ich hatte keine Probleme mit der Knopfleiste! Ich denke da an das Drama bei dem Japan-Blusenschnitt! Aber hier konnte ich ja am Original gut abgucken 🙂
Einzig Knopf und Knopfloch am Kragen hätte ich mir schenken können. Naja, zumindest werde ich am Kragen einen kleinern Knopf annähen, dann liegt der Kragen besser an.

Streber, wie ich bin habe ich die Ärmel, damit die schön reinpassen, mit Hilfe des Hofenbitzer-Buches angefertigt (war teuer, muss ich benutzen 😉 ). So richtig mit Berechnung der Ärmelkugelhöhe und  Ausmessen des vorderen und hinteren Armlochumfangs. Da gab´s dann null Probleme beim Einnähen mit Falten und Fältchen…

Die Nächste werde ich im Rücken ein bisschen enger gestalten, aber sonst bin ich super zufrieden mit dem Ergebnis!

Und ab zu RUMS damit!

Okistyle-Klamöttchen

Immer mal wieder suche ich im Web nach interessanten Schnitten. In diesem Fall suchte ich an einem langweiligen „esgibtnurMistimFernsehen“-Abend nach Blusenschnitten. Und gucke da: da gab´s doch einen interessanten Shop bei Dawanda.

Bevor ich es total vergesse und mit den nächsten Schnitten von Oki weitermache (1 liegt noch auf Halde!), hier nun die Vorstellung des 1. Okistyle-Teils: Top Solo.

Ein schlichtes Oberteil aus Baumwolle

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Detscherweise habe ich den Kniff vorne leider verhunzt: Die waagerechten Abnäher vorne werden nach außen gelegt…
Nächstes Mal…

Schön finde ich die Rückenansicht mit dem V-Ausschnitt.

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Ok, ich hätte ein anderes Shirt drunter ziehen sollen.

Da es mir im fertigen Zustand zu kurz erschien, habe ich einfach zusätzlich einen breiten Streifen unten dran gesetzt. Hm… Ohne wär´s auch gut gewesen…

Okystyle bietet E-Book-Schnitte an, die in ihrer Schlichtheit und Abgefahrenheit ihresgleichen suchen.
Da werden Nähte nach außen gelegt, Rückenteile gefaltet und putzig zugeschnitten.
Die Anleitungen sind gut verständlich – etwas Näherfahrung sollte man allerdings mitbringen.

Wie gesagt: das nächste Teil wartet schon auf Anfertigung…

Fix und fertig… Ich!

Ok, ich hab es geschafft: Die Bluse ist fertig!
Wenn ich von der Tatsache absehe, dass ich die oberen beiden Knöpfe nicht schließen darf, weil ich sonst ersticke, sieht sie sogar ok aus!

Vor allen Dingen mit einer meiner vielen Strickjacken drüber getragen.

Ob ich die Bluse nochmal nähe? Ich weiss es nicht. Ich betrachte sie mal als Übungsteil.

Sollte ich es aber nochmal wagen, darf ich allerdings nicht die beiden Knöpfe für die Armelbündchen vergessen.  *Kopf auf den Tisch hau*  (und ich hatte die letzten gekauft *stöhn*)

Nachher also noch zu Karstadt, Knöppe holen die zu den anderen 9 passen…

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Weiter geht´s mit der Bluse

Ich möchte hier nicht vorenthalten, wie es mit meiner Bluse/meinem Hemd weiter geht.

Nach geschätztem 50maligem Auftrennen der bereits genähten Verschlussleisten habe ich es jetzt hin bekommen: Es sieht ordentlich aus, jede Verschlussleiste hat eine Breite von ca. 2 cm.
Naja, wie so eine Verschlussleiste eben aussieht.
Die Markierungen für die Knöpfe und Knopflöcher sind allerdings jetzt ordenlich verpackt INNEN! *Seufz* Also werde ich die Markierungen neu auf die Leisten setzen.

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Das nächste Problem: der Stehkragen.
Das Rückenteil wird in der Mitte etwas gesmokt. Also zwei Steppstiche, größtmögliche Länge eingestellt, parallel übereinander dicht an der oberen Nahtlinie des Rückenteils genäht. Dann die Oberfäden (und nur DIE) am Anfang und Ende der Stiche nehmen und den Stoff damit zusammen raffen.

Soweit so gut.

Jetze den bereits fertig genähten Kragen dran genadelt. Und: der Kragen war ca. 1 cm zu lang! ;( Blöd!

Natürlich hatte ich die Raffung schon vernäht. Klaro. Ich vertraue ja Nähanleitungen blind! Sollte ich mal überdenken… 😉
Also: wieder Raffung auftrennen. Neu machen.

Aber wie ich´s drehte und wendete: immer war der Kragen einen Tuck zu lang! Irgendwann wurde es mir zu bunt: Ich nadelte und nähte den Kragen dran. Am Ende schnitt ich den überflüssigen Zentimeter weg und nähte den Kragen zu. Bingo! Passt und sieht ok aus.

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Nächste Hürde: Schon bei den gefühlten 100 Anproben – natürlich mit Nadeln, bin offensichtlich ein bisschen Maso –  stellte ich fest: Wenn ich die Knopfleiste bis oben hin schloss, ergab sich am Rücken eine etwas unschöne Beule!
Hm. Was tun? Mit der Raffung hat es nix zu tun. Die Beule entsteht mit und ohne Raffung.

Da werde ich noch dran rumbasteln.

Aber jetzt geht´s erstmal mit den Ärmeln weiter. Und da kommt dann die Sache mit den Ärmelschlitzen. Da ich stark annehme, dass die Ärmel zu lang sein werden, wird es wieder recht interessant werden 😉

Ich berichte.

Japanisch nähen, die 3. = Rüschenbluse

Weiter geht´s.

Nach dem Wickelklein/-mantel und der kurzärmeligen Bluse nun:

Die Bluse aus großkariertem Baumwoll-Leinen.

Der Schnitt ist sehr einfach – Raglan.
Das Ding hat eine unglaubliche Weite, die durch den gerüschten Halsauschnitt in Form gebracht wird. Als Stoff sollte man daher etwas mit mehr Steifigkeit nehmen.
Beim Kapieren der Anleitung für die gerüschte Halsblende musste ich mal wieder mein gesamtes Hirnschmalz aktivieren… 😉
Lt. Anleitung werden 2 Gummibänder eingezogen. Ich habe mich mit einem begnügt. Funzt auch 🙂

Here it is und ab zu RUMS:

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Die Schleife habe ich heute noch dran gebastelt – fiel mir heute morgen so ein…

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