Nähkurs Nachlese: Sanitäter bitte…!

Das Wickeldingens ist fertig.

Und sogar recht schön geworden 🙂

Vor der Endabnahme gab´s allerdings eine klitzekleine Katastrophe…

Nachdem ich den Beleg wenigstens zweimal wieder aus dem Ausschnitt pruckeln musste – ich habe eine neue kleine Schere, die schneidet auch hervorragend in den Stoff hinein… 😉 – fertigte ich einen neuen Beleg. Der alte war durch die viele Raustrennerei zu abgenudelt (siehe Schere).

Mittlerweile bin ich eine Koryphäe im Einnähen von flutschigen Jerseybündchen geworden:
Ich fixiere das Bündchen nicht mehr mit Nadeln am Ausschnitt, sondern dehne es gleichmäßig frei Hand, während ich es mit nem kleinen Zickzackstich dicht am Rand festnähe.
Geht super! Keine Beulen, keine Falten!

Alles saß, alles passte. Ausschnitt war super. 🙂

Dann los – bügeln.

Kleid auf´s Bügelbrett gelegt.

Ups… Da is noch`n Faden…
Die neue Schere her.
Die neue kleine messerscharfe und spitz wie sonstwas…

Und daddel mit das Ding voll in den Finger!

Nachdem ich mich einigermaßen verarztet hatte, wieder zurück zum Bügelbrett und das Kleid schön zurecht gelegt.

SCHNAPPATMUNG PUR!!!

2 fette Blutflecken auf dem Rückenteil leuchteten mir entgegen!!!

Das Teil vom Bügelbrett reissen, ins Bad und das Kleid zur Hälfte in kaltem Wasser mit nem Spritzer „Denkmit“ (das heißt wirklich so) einweichen und hinterher zum Trocknen aufhängen war sozusagen eins.
Mit einer Affengeschwindigkeit nachts gegen Mitternacht… 😉

Es ist alles rausgegangen.

So. Und da isses nun.
Geboren unter Blut, Schweiß und Tränen. 😉
Es hat in seiner bisher kurzen Lebenszeit bereits einen Opernbesuch, einen Geburtstag und einen schönen Kaffeenachmittag mit lieben Menschen hinter sich.
Soll heißen, es trägt sich sehr angenehm. 🙂

Vorher – bitte besondere Beachtung dem Ausschnitt widmen -…

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…und nachher

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Und da ich es obertoll finde, stelle ich es flugs auch bei RUMS rein 🙂

Nähkurs – Teil 2

War ich am Ende des Nähkurses bei Nähwittchen noch voll motiviert mit meinem halb fertigen Kleidchen nach Hause gegurkt, holte mich zu Hause der ichprobiersanundguckwieesaussieht-Blues wieder runter.

Aber der Reihe nach.

Keine von uns Kursteilnehmerinnen wurde in der uns zur Verfügung stehenden Zeit mit dem Jersey-Wickelkleid fertig.
Die letzte Aktion, die ich innerhalb der Kurszeit wuppte, war das Annähen einer Blende an den Ausschnitt.
Bei mir mussten nur noch die beiden Bindebänder dran genäht und die Ärmelsäume und der Saum gesteppt werden.

Bei der Anprobe zu Hause stellte ich fest, dass der Ausschnitt total labberig sitzt und am Nacken absteht.

Ich habe das Teil nach oben und unten gedehnt.
Nach rechts und links.
Habe die Bindebänder hin- und her gezuppelt.
Das Kleidchen hoch und runter gezogen.

Am Ausschnitt tat sich nüscht.

Total gefrustet verfluchte ich den Kurs samt Kursleiterin, verstieg mich sogar zu der Annahme, sie hätte die Rückenlänge falsch gemessen.
Fluchte wie ein Marktweib.
Überschlug innerlich, wieviel an Kohle ich in den Sand gesetzt hatte.
Stand also da mit dem mordmäßig schlecht sitzenden Kleid und war ziemlich auf Krawall gebürstet.

Am nächsten Tag zu meiner Mutter. Mit dem Kleidchen.
Sie zuppelte und zerrte.
Fluchte und zeterte.
Band die Bänder hin und her.
Versetzte, steckte, machte und tat.

Am Ausschnitt tat sich nüscht.

SO. NU IS ABER GUT FRAU HILD!!!!

Sehr schön, dass ihr bis hierhin durch gehalten habt.
Denn jetze kommt der Klopfer:

ES WAR MITNICHTEN EINE FALSCH BEMESSENE RÜCKENLÄNGE!
ICH BIN EINFACH ZU BLÖDE EIN JERSEYBÜNDCHEN ANZUNÄHEN!!! 😉

Nachdem ich total gefrustet meine Mutmaßungen meiner Mitstreiterin Nina gemailt hatte, kam diese auf die total abgefahrenen Idee, dass es etwas mit meinem Bündchen am Beleg zu tun haben könnte!

Öhrgs…

Flugs im Internet schlau gemacht.
Guckste hier: http://www.farbenmix.de/joomla25/index.php?option=com_content&view=article&id=873&Itemid=1068&lang=de
Und hier: http://www.threadsmagazine.com/item/3839/video-a-neckline-binding-for-knits

*KopfaufdenTischhau*

Nu also alles wieder aufgedröselt.

Heute wird genäht. 🙂

Der Nähkurs – Teil 1

Zur Erinnerung:
letztes Mal drohte ich mit meiner Teilnahme an meinem allerersten Nähkurs.
Ort: Wolfsburg, bei Nähwittchen.

Ich habe hingefunden, war pünktlich da, habe nix vergessen und Kaffee gab´s auch! 🙂

Nach einer Vorstellungsrunde ging´s los:
Vorstellung des Wickelkleides (Onion-Schnitt) als Kinderkleid an der Puppe und am lebenden Objekt, der Kursleiterin.
Spitze! Sie hat meine Maße – da gibt´s kein Vertun mit der Größe 🙂
Das Kleid läßt Variationen in der Gesamtlänge, der Ärmellänge und bei der Einfassung der Wickelkanten zu.
Taschen sind leider nicht vorgesehen.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden…

Shit… Kein Foto gemacht vom fertigen Traum…

Nach genauestem Vermessen eigenhändig und mit tatkräftiger gegenseitiger Hilfe bei der Vermessung der  Rückenlängen und eingehen auf die einzelnen Proportionsproblemchen und Besonderheiten des Schnittes ging´s an das Kopieren.

Auf transparenter Folie.

Man sieht wunderbar, wo man lang muss, kann prima drauf rum malen, Markierungen übertragen usw.
Tolle Sache – mach ich jetze immer so 🙂
Packpapier mag ich nicht mehr.
War übrigens eine schöne Teamarbeit. 🙂

Klitzekleines Problemchen:
4 Kursteilnehmerinnen, die die Schnitte kopieren und zuschneiden müssen – 1 Zuschneidetisch.
Hm…
Ok, das mit der Warterei beim Zuschneiden ist verbesserungswürdig.
Will damit sagen, die ersten 3 Stunden gingen viel zu schnell rum.
Ein zweiter Tisch würde helfen. So haben sich jeweils 2 Teilnehmerinnen den Tisch geteilt.
Naja, ging auch so.

Da ich als letzte mit dem Zuschneiden des Stoffes fertig war, konnte ich am Ende der Stunden nur noch auf die Schnelle die Ärmel (Raglan) am Rückenteil fest stecken.

Nächstes Mal werde ich SOFORT an die Maschine stürzen und loslegen.
Die Nähmaschinen hören übrigens auf den Namen Janome 😉

Ich hatte übrigens gehofft, mal mit einer Overlock arbeiten zu könnnen.

Denkste!

Im Hinblick auf die Anschaffungskosten solch eines Maschinchens wurde uns beschieden, dass es realitätsnaher wäre, die Kanten mit der Nähmaschine zu versäubern…
Na denn…

Ein Kurs… ein Kurs… ein Kurs *hibbel*

MORGEN

WERDE

ICH

AN

EINEM

NÄHKURS

TEILNEHMEN!!!

*FREU*

Ort: Nähwittchen in Wolfsburg

Was: Ein Wickelkleid aus Jersey

Jaaaa, ich schmeiß mich extra dafür in unsere Möhre und gurke da hin.

Zur nachtschlafenden Zeit um 9 Uhr an einem Samstagmorgen steh´ ich dort auf der Matte und hoffe, meine Ankunft wird mit einem starken Kaffee gefeiert 😉
Bei meiner Anmeldung hatte ich mich ganz leicht verfahren…

2 x 3 Stunden, auf zwei Samstage verteilt, dauert die Näherei.

ICH BIN GESPANNT WIE NEN FLITZEBOGEN :)))

Wickelkleid fertig

Und jetzt RUMS#22 : mein 1. Mal 😉

Es ist vollbracht! – Mordsmäßig gut gelungen ist es mir, das Wickelkleid aus meinem Japanisch Nähen-Nähbuch.
8 Basisschnitte = 24 Kleidungsstücke!

Und die Farbe ist der Brüller! 

Natürlich gab es einige „Ausrutscher“ 😉

Als da wären:

  1. Der Beleg für den hinteren Halsauschnitt.
    Der Originalschnitt-Beleg war zu kurz! Schon beim Aufstecken merkte ich, dass da was nicht passt. Trotzdem angenäht. Ging nicht. Lauter kleine Fältchen am hinteren Halsausschnitt.
    Also abgepruckelt und nochmal neu gestaltet, sprich, den Halsausschnitt ausgemessen und den Beleg neu abgemessen, verlängert und zugeschnitten.
    Dann die vorderen Belege wieder drangenäht.
    Passte. Yipp! 
  2. Die Schulternähte.
    Ich war so frei, den Schulternähten eine Nahtzugabe von zusätzlich 1 cm zu spendieren:
    Das Oberteil wurde dadurch etwas kürzer, was meinen Proportionen besser bekam.
    Außerdem saß der Wickelausschnitt des Vorderteils besser.
    Gott sei Dank passten danach noch die Ärmelausschnitte…
  3. Die beiden vorderen Verschluss-Bänder.
    Ich hatte sie zu hoch angesetzt. Passte zwar gut, sah aber unschön aus, da ja dort, wo das Bindeband war noch nicht die Nase vom vertikalen Saum anfing, sondern etwas tiefer.
    Die Nase stand sozusagen etwas ab. Das Bindeband musste als Abschluss auf diese Nase, die den Punkt zwischen Oberteil und Rockteil bildet, angesetzt werden.
    Also teilweise wieder aufpruckeln, die Bänder tiefersetzen und wieder zunähen.
    Leider hat Leinen die Eigenschaft auszufransen. Das hat es ausführlich an eben diesem kitzeligen Punkt gemacht. Da musste ich den vertikalen Saum, der natürlich von außen zu sehen ist, in der Länge abschneiden und wieder einen schönen Abschluss basteln. Sieht gut aus.
  4. Der horizontale Saum.
    Oh Mann! Einen Saum bei einem Wickelrock herzustellen ist eine Strafe!
    Nachdem ich einen astreinen Saum hergestellt hatte stellte ich bei der Anprobe fest, dass der Teil des unteren Rockes beim Bewegen hervor lugte.
    Also den Saum des hinter liegenden Rockteils nochmal aufgetrennt und kürzer gesäumt.

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Insgesamt geht mir das Kleid bis knapp unter die Knie.

Es sieht zu Jeans, schlichten Kleidern und langen Shirts super aus.

Über eine Jeanslatzhose offen getragen spektakulär!

Wickelkleid

Da bin ich wieder:

Nachdem ich die Mission RETROKLEID für meine Begriffe erfolgreich beendet habe, nun der nächste Streich:

EIN WICKELKLEID MIT DREIVIERTELÄRMELN aus „Nähen im japanischen Stil“.

Die letzte Woche war ich somit recht aktiv.
Den lavendelblauen Leinenstoff – der übrigens nicht nur optisch schön sondern auch schön schwer ist, wie ich grade feststelle – habe ich

  • zugeschnitten,
  • die Bindebändchen hergestellt,
  • die Abnäher ins vordere Oberteil eingenäht (übrigens noch nie gemacht 🙂 )
  • und den Rock gekräuselt und an das Oberteil genäht.

Das mit dem Kräuseln habe ich erstmal an einem Stückchen Leinenstoff probiert. Bin ja obervorsichtig! Funzt!
Ich musste allerdings die Anleitung wieder 10 x lesen, weil ich nicht nicht so recht durchstieg, wie sich der Rockschnitt zusammensetzt. Danach war aber klar, warum solche Unmengen an Stoff im Rockteil gelandet sind.

Und soweit ist das gute Stück:

Wickelkleid

Jetzt noch die Belege für hinten und vorne und die Ärmel 🙂